Elisabeth Hofstätter: Mit Mut & Know-how zur EU-zert. Sachverständigen für die Bewertung von Schäden an Gebäuden nach DIN EN ISO/IEC 17024
Elisabeth Hofstätter ist zuständig für die Gewerbekoordination im Maklervertrieb bei der Helvetia Versicherung für ganz Österreich. Seit Mitte 2022 ist die wissbegierige und fachkundige Wahl-Grazerin EU-zert. Sachverständige für die Bewertung von Schäden an Gebäuden nach DIN EN ISO/IEC 17024. Die Prüfung hat sie über den faircheck-Campus in der Kooperation mit der IQ-Zert Köln/Bonn abgelegt. Im Interview erzählt sie über ihre Entscheidung, die Weiterbildung und Prüfung zu absolvieren, ihre persönlichen Learnings am Karriereweg und was es braucht, damit mehr Frauen sich begeistern können und sich dafür entscheiden, die Ausbildung zur EU-zert. Sachverständigen zu absolvieren.
Was hat sich seit der Weiterbildung zur EU-zertifizierten Sachverständigen, welche Sie 2022 im faircheck-Headquarter in Graz-Stattegg besucht haben, bei Ihnen getan?
Die Grundvoraussetzungen waren bzw. sind für mich anders als für Sachverständige bzw. Schadenregulierer bei faircheck vor Ort. In meinem Tätigkeitsbereich geht es um die Risiko-Beurteilung. Ich beobachte zum Beispiel, dass ich ein viel besseres Verständnis in Bezug auf die Schadensbetrachtung erlangt habe. Vor allem, wenn es um das Thema Schimmel geht, welches wir im Rahmen der Zertifizierung behandelt haben. Es ist für mich nun klarer nachvollziehbar, ob der Schadenhergang und die dazugehörige Kostenschätzung plausibel sind.
Wie haben Sie die Ausbildung bzw. den Ablauf bis zur Zertifizierungs-Prüfung erlebt?
Ich muss sagen, zwei Tage waren schon sehr komprimiert und doch eher anspruchsvoll, vor allem, wenn man eine jener Personen ist, die nicht tagtäglich mit dem Thema Schäden und insbesondere Schimmel zu tun hat. Ich mache sehr gerne Fortbildungen in den verschiedensten Bereichen. Ich bin der Meinung, dass es Sinn macht, sich auch als Fachspezialistin die Schadenseite anzuschauen und auch hier Erfahrungen und Weiterbildungen zu machen.
Ich habe mir gedacht, wenn ich es nicht probiere, dann werde ich nicht wissen, ob ich es schaffen kann.
Elisabeth Hofstätter über die Zertifizierung
Abends nach dem Seminar bin ich an beiden Abenden noch die Unterlagen durchgegangen, weil ein bisschen ehrgeizig ist man ja dann trotzdem und gerade den rechtlichen Teil muss man sich genauer ansehen. Wenn man so wie ich schon etliche Jahre in der Branche ist und das bin ich immerhin seit 17 Jahren, dann kann man gewisse Sachverhalte leichter nachvollziehen. Am zweiten Abend war ich so nervös und habe mir kurz überlegt, nicht zur Prüfung anzutreten. Ich habe mir aber gedacht, wenn ich es nicht probiere, dann werde ich es auch nicht wissen, ob ich es schaffen kann. Christoph Heißenberger hat mich am Tag der Prüfung in der Früh angerufen und ermutigt anzutreten. Zeitgleich war ich gerade am Weg zum faircheck Campus, um mir zumindest den Prüfungsablauf anzusehen. Doch dann kam alles ganz anders als geplant.
Was war passiert?
Bei meiner Ankunft am faircheck Campus hatten sich die übrigen Prüfungsteilnehmer bereits für die mündliche Prüfung in Form eines Gruppengespräches entschieden. Es lag nun nur noch an mir, dem zuzustimmen. Ich dachte mir, dass ich von einem Gruppengespräch nur profitieren kann, weil ich da die Fragen von den anderen höre und wieder viel mitnehmen kann. Daher habe ich mich dafür entschieden und ich bereue es bis heute keine Sekunde.
Was benötigt es, um mit so viel Power so wie Sie es vorleben, seinen Karriereweg zu meistern?
Wenn ich nicht so einen großartigen Chef hätte, der mir immer wieder Fortbildungen ermöglicht, könnte ich das nicht machen. Ich plane auch dieses Jahr wieder an einigen Weiterbildungen teilzunehmen. Im Rahmen meiner Tätigkeit, halte ich selbst auch für unsere Maklerpartner Vorträge zu Themen aus den verschiedensten Bereichen, wie zum Beispiel bei unserer eineinhalbtägigen Gewerbeakademie, bei der ich nicht nur vortrage, sondern das Event auch organisiere und veranstalte. Es war immer meine Passion, mir möglichst viel Wissen anzueignen. Ein hohes Maß an Willenskraft gehört für mich natürlich dazu.
Es war immer meine Passion, mir möglichst viel Wissen anzueignen.
Elisabeth Hofstätter
Erst im Jänner habe ich bei einer Veranstaltung von Geschäftspartnern festgestellt, dass es nach wie vor leider immer noch zu wenig Frauen gibt, die in Führungspositionen tätig sind. Vor allem im Vertrieb ist die Zahl nach wie vor noch eher gering. Das spornt mich auch immer wieder an, gerade auch um den anderen Damen Mut zu schenken, sich in den Vertrieb zu wagen und Weiterbildungen zu machen, da man davon nur profitieren kann.
Planen Sie die Rezertifizierung nach 5 Jahren zu machen und wie sieht Ihre Planung rund um Aus- und Weiterbildungen in diesem Jahr genau aus?
Natürlich möchte ich auch die Rezertifizierung machen, nachdem die Prüfungsangst der Zertifizierung hinter mir liegt. Ich habe mich im heurigen Jahr bereits für einige Fortbildungen angemeldet. Im Mai bin ich beispielsweise in Tirol für eine Ausbildung im Bereich Risk Engineering. Dieses Jahr plane ich selbst 7 bis 8 Webinare mit Kollegen zu veranstalten und 4 bis 10 Präsenzveranstaltungen. Das ganze Jahr ist also schon gut durchgeplant.
Was muss Ihrer Meinung nach passieren, um mehr Frauen zu begeistern, die Ausbildung und Prüfung zur EU-zert. Sachverständigen zur Begutachtung von Schäden an Gebäuden zu absolvieren?
Am Anfang ist es wahrscheinlich die Ungewissheit „was kommt auf mich zu“. Vielleicht hadert man auch davor zu scheitern. Oder man ist sich nicht sicher, ob man dem gewachsen ist. Dies waren alles Gedanken, die mir selbst durch den Kopf gingen. Die Motivation durch seine Führungskraft, Kollegen, Freunde oder der Familie kann hier sehr unterstützend wirken. In meinem Fall hat mich mein Chef bestärkt es zu versuchen, da ich es seiner Ansicht nach bestimmt schaffen würde und mir dies auch vor Augen halten solle. Es ist wichtig mit einer positiven Einstellung darauf zuzugehen. Für mich war die Tatsache, dass die Prüfung bisher kaum von Frauen abgelegt wurde, natürlich noch ein weiterer Antrieb.
Es war alles perfekt organisiert.
Elisabeth Hofstätter über die faircheck Campus Veranstaltung
Wie haben Sie es vom Umfeld her empfunden, im faircheck-Headquarter die Prüfung zu machen?
Ich bin sowieso ein Fan von Präsenzveranstaltungen, weil man einfach viel mehr mitnehmen kann. Man kann die Pausen nutzen, um sich mit den Vortragenden zu unterhalten und wir sind auch nach der Veranstaltung noch zusammengesessen. Es war sehr gut organisiert. Von den Pausen über die Verpflegung bis zu den Räumlichkeiten war alles perfekt. Ich würde sofort wieder eine Ausbildung über den faircheck Campus machen, da ich es als angenehmes Umfeld empfinde. Auch die Kollegen von faircheck waren sehr hilfsbereit.
Ihr Fazit zum Schluss…
Es ist wichtig, sich selbst etwas zu zutrauen bzw. etwas zu wagen und aus der Komfortzone hinauszugehen. Ich war sehr dankbar über die Unterstützung, die mir die faircheck-Kollegen bei der Zertifizierung gegeben haben – das ist auch nicht selbstverständlich. Meine Kollegen hier in der Firma sprechen mich auf die Zertifizierung an, da sie das in meiner Signatur sehen und finden es auch sehr interessant. Ich glaube, es gibt nichts, was man nicht schaffen kann, wenn man es wirklich will.
Über Elisabeth Hofstätter
Elisabeth Hofstätter hat ursprünglich Köchin gelernt. Mit 18 Jahren hat sie die Lehre zur Versicherungskauffrau absolviert und viele Jahre bei der Zürich Versicherung gearbeitet. Seit 10 Jahren ist die Powerfrau bei der Helvetia Versicherung tätig. Zuerst im Underwriting für das Privatkundengeschäft und später im Bereich Produktmanagement. Seit 4 Jahren ist Elisabeth Hofstätter Gewerbekoordinatorin im Maklervertrieb.
Auch im Juni 2023 gibt es wieder die Möglichkeit über den faircheck Campus die Zertifizierung zur EU-zert. Sachverständigen für die Bewertung von Schäden an Gebäuden nach DIN EN ISO/IEC 17024 zu machen. Anmeldungen noch bis Ende März direkt bei uns.