Bernhard Schager: Mit dem dienstältesten faircheck-Schadenregulierer im Gespräch

Der erfahrene Sachverständige, EU-zert. SV und HTL-Absolvent Bernhard Schager ist bereits seit 15 Jahren Schadenregulierer bei faircheck und damit Dienstältester. Im Einsatz ist der im Waldviertel beheimatete Schadenexperte vorwiegend in der Region Ost bzw. in Niederösterreich und Wien. Bernhard verfügt außerdem über ein außerordentlich breit gefächertes Allgemeinwissen, welches er auch bereits beim Quizmaster von Servus TV in bare Münze umsetzen durfte (wir haben berichtet)

Wie hat sich die Schadenregulierung deiner Meinung nach in den letzten Jahren verändert?

Die Schadenregulierung ist auf jeden Fall anspruchsvoller geworden. Die Anzahl der sehr komplexen Fälle hat in den letzten Jahren zugenommen. Individuelle Fälle, wo mehrere Versicherer involviert sind und Regressmöglichkeiten berücksichtigt werden müssen, hat es davor in diesem Ausmaß nicht gegeben. Beim Schaden an sich hat sich nicht viel verändert. Massenschäden bin ich gewohnt. Der Massenschaden in Niederösterreich 2021 hat aber natürlich dem Fass den Boden ausgeschlagen. 

Auf was kommt es im Massenschadenfall an? 

Faustregel für die Massenschadenzeit ist: Wenn viele Schadenfälle gleichzeitig passieren, dann sind viele Fälle zu bearbeiten. Im Vorfeld ist wichtig zu priorisieren bzw. zu prüfen, was wirklich wichtig ist. Welcher Schadenfall muss sofort erledigt werden und welcher hat Zeit. Daneben ist es wichtig, gut zu kommunizieren. Wenn man den Geschädigten bzw. Versicherungsnehmer zeitgerecht darauf hinweist, dass es dauern wird, wird einem Verständnis entgegengebracht.

Welche Anforderungen stellst du persönlich an eine gute Schadenregulierung?

Das Wichtigste ist, fair zu prüfen. Das beinhaltetet auch einen korrekten Preis aus dem Kostenvoranschlag, der allenfalls nachverhandelt wird und dem Versicherer ein Gutachten zu liefern, mit dem er fallabschließend arbeiten kann. Auch hier ist die Kommunikation vor Ort beim Versicherungsnehmer wichtig. Ich lege ihm oder ihr anschaulich da, was versichert ist und was nicht, sodass kaum Rückfragen entstehen können.

Für viele ist der Beruf der Schadenregulierung interessant, aber nur wenige üben diesen anspruchsvollen Beruf langfristig aus. Was ist aus deiner Sicht wichtig, wenn man in der Schadenregulierung durchstarten möchte?

Wichtig ist, dass du Nerven hast und dich auskennst und geradlinig kommunizierst. Am Anfang ist es schwierig, weil es nur in den seltensten Fällen so ist, dass man sowohl im Bereich Versicherungstechnik als auch im Bereich Bautechnik ausgebildet und erfahren ist. Heute habe ich mein Fachwissen um jahrzehntelange Erfahrung erweitert und weiß bei der Besichtigung meist auf einem Blick, welche Schadenhöhe am Ende rauskommen wird. Das kann man nicht von heute auf morgen lernen. Das ist ein Prozess und der braucht seine Zeit. Manche werden es auch nicht lernen. Schadenregulierung ist ausgehend von den Anforderungen an den Bewerber ein absolutes Nischenprodukt. Thomas Leitner ist als Chef-Sachverständiger hier sehr gefordert. Ich habe meinen Bruder Erwin vor Jahren eingeschult und auch das hat ein halbes Jahr an Zeit gebraucht. Er ist bis heute erfolgreicher Schadenregulierer bei faircheck geblieben. 

Dein Umfeld nennt dich auch gerne „siebenschlau“. Du warst auch schon beim Servus TV Quizmaster dabei. Was machst du, um ein so breites Wissen zu haben? 

Ich schaue mir nach wie vor gerne Dokumentationen an und gehe den Dingen auf den Grund. Das ist mein Geheimnis. Durch meinen Beruf habe ich zusätzlich ein breites Wissen, beispielsweise bei der Bewertung von Schmuck und Antiquitäten gesammelt, das nicht alltäglich ist und den Unterschied zum Gewöhnlichen macht.

Wo trifft man dich derzeit in deiner Freizeit bzw. wenn du nicht Schäden regulierst und Berichte schreibst?

Motorradfahren ist eines meiner Hobbies und natürlich haben wir hier im Waldviertel aber auch in der Wachau oder im Weinviertel schöne Strecken. Deswegen fahre ich auch gerne zur Begutachtung mit dem Motorrad, was dazu führt, dass ich meist gleich eine Gesprächsgrundlage mit dem Kunden der Versicherung habe. Wenn es sich ergibt, bin ich auch immer wieder als Taxitänzer in der Disco im Einsatz.